Lukas Niedertscheider startete vergangenes Wochenende in die neue Saison im Suzuki Motorsport Cup. Ausgetragen wurden diese ersten beiden Rennen am Hungaroring außerhalb von Budapest. Zum Unterschied zur letzten Saison, starten die Fahrzeuge der ungarischen und der österreichischen Wertung im gleichen Feld. Das bedeutete 27 ähnliche Fahrzeuge auf der historischen Formel 1 Strecke.
Training und Qualifying fanden an einem verregnetem Freitag statt. Für Lukas absolutes Neuland. Ein Abflug in Kurve 1 hätte schon Freitagvormittag für irreparablen Schaden sorgen können, hätte der junge Osttiroler nicht geistesgegenwärtig reagiert und das Fahrzeug Rücklinks in die Streckenbegrenzung gesteuert. Im Qualifying konnte er allerdings aufzeigen. Da auch andere Teilnehmer mit den erschwerten Bedingungen zu kämpfen hatten, platzierte sich Lukas in der zweiten Startreihe auf Platz 4. Sein bisher bestes Ergebnis im Zeittraining.
Das Rennen am Samstag war ebenso verregnet wie der Tag zuvor. Niedertscheider überholte schon in der zweiten Kurve den Drittplatzierten und lieferte sich mit ihm ein langes Duell um den dritten Platz, in dem sich schlussendlich Lukas behaupten konnte. Nach einem Dreher des Routiniers Hans Egger-Richter fand sich Lukas auf Platz zwei wieder. Jedoch wurde er von Egger-Richter und seiner Regenerfahrung geschlagen. Das dritte Treppchen stellte für Lukas trotzdem einen sehr gelungenen Saisonstart dar.
Sonntags trocknete es auf. Gewohnte Bedingungen für alle Fahrer. Neu ist die Regelung, dass die ersten 8 aus dem ersten Rennen in gestürzter Reihenfolge in das zweite Rennen starten. Vor Lukas befanden sich neben zwei ungarischen Piloten, drei österreichische, die für seine Wertung ausschlaggebend waren. Nach 3 Runden war er Zweiter hinter Christoph Zellhofer, dem Vorjahresmeister. Der junge Osttiroler baute merklich Druck auf, da er schneller unterwegs war, fand jedoch keinem Weg an Zellhofer vorbei. Der Zweikampf kostete viel Zeit, daher schloss bald der nächste Fahrer auf das Duo auf. Kevin Friesacher, Bruder von ex Formel-1 Fahrer Patrick Friesacher, welcher das erste Renne für sich entscheiden konnte. Nun war Lukas der gejagte. Im Kampf um Platz zwei wurde er zweimal beinahe von der Strecke geschickt, Lukas Reflexe waren erstaunlich. Er konnte sich vor Friesacher halten und immer wieder Angriffe auf Zellhofer führen, jedoch ohne Erfolg. In der letzten Runde kam erneut ein Angriff von Kevin Friesacher auf Niedertscheider. Mit viel Kontakt konnte er vorbeigehen. Für Lukas war es aber noch nicht vorbei.
Nun war es der junge Osttiroler, welcher mehrmals an der Stoßstange von Friesacher anklopfte und fünf Kurven vor Schluss mit einem starken Manöver den zweiten Platz zurück eroberte.
Die Vorfreude auf das nächste Rennen ist schon merklich spürbar. Im Rahmen der WTCC am Salzburgring werden sich die Piloten wieder nichts schenken.
